S Läuft

So langsam gewöhnen wir uns immer mehr ein. Rene fühlt sich sehr wohl an der Arbeit, was uns besonders wichtig war, da er ja sehr mit seiner VW Abteilung verbunden ist. Er hat sich inzwischen Fahrradstrecken zur Arbeit herausgesucht, damit Johanna und die Jungs ihn nicht immer abholen müssen. Wobei die größte Herausforderung die Überquerung der (noch) 2 spurigen Schnellstraße vor unserem Haus ist.

Johanna wartet immer noch auf ihr Visum. Aber weil warten und Geduld nicht ihre Stärken sind bewirbt sie sich jetzt trotzdem wieder – mit der Angabe, dass das Visum schon beantragt ist. Da die Kids von 8-12Uhr kostenfrei im Kindergarten betreut werden verbringen die drei die Nachmittage im botanischen Garten, am Strand oder im Zoo. Letztes Wochenende hatten Liam und Yaron ihre erste Schwimmstunde. Da wir die Schwimmschule bereits in Deutschland besucht haben und Liam unbedingt surfen lernen möchte dürfen die beiden also jetzt samstags ins Schwimmbad. Für Yaron war es trotz neuer Schwimmbrille sehr tränenreich, denn seitdem er am Strand von einer Welle umgeworfen wurde hat er etwas Respekt vor Wasser. Um die Motivation zu steigern ist Jo also am Montag nach dem Kindergarten mit den beiden zum Spielen ins Schwimmbad und es war toll. Keine Tränen, viel Platz, den ganzen Pool nur für die Jungs (im restlichen Schwimmbad war auch niemand), sehr neu, sauber und alles kostenfrei. Unglaublich aber wahr: Hier sind viele Schwimmbäder kostenfrei, es sei denn jemand möchte in den Spa- oder Saunabereich. Und im Eingangsbereich des Schwimmbads gibt es eine Bibliothek…. es kann gesagt werden, dass die Jungs ihr neues Paradies gefunden haben 😊.

Letzten Samstag hat sich unsere Familie wieder vergrößert und wir haben unseren Fuhrpark um einen Nissan Leaf vergrößert. Die Kids sind ganz begeistert, denn in einem Elektroauto gibt es bei der Kindermusik keine störenden Motorgeräusche. Kleine Anekdote dazu: Liam und Yaron kennen sich ja schon recht gut in der Antriebstechnik aus und wissen um die Vorteile eines Elektroantriebs. Neulich beim Frühstück:

Yaron: „Hör mal, MAMA!!“, biss deutlich hörbar in seinen Knuspertoast.

Liam: „Hör mal, Papa!!“, biss in seinen labberigen Toast und es war nix zu hören. [kurze Pause]

Liam: „Hmm, ist wohl ein Elektrotoast!“

Das neue Gefährt wurde auch gleich am Sonntag getestet. Da hat nämlich „Flicky“ das kleine Feuerwehrauto im MOTAT (Museum of Transport and Technology Auckland) seinen Geburtstag gefeiert…mit free cake. YEAH! Neben vielen Feuerwehrautos und Dampftraktoren konnten wir auch Raketen bauen. Akribischst haben Rene und Johanna mit den Jungs die Pappstreifen in Raketenform geklebt um sie anschließend von den Jungs stolz zur Abschussrampe tragen zu lassen. Dort wurden die Geschosse auf Plastikflaschen gesteckt und in die Luft geschossen. Spitze!!

Zehn unserer elf insgesamt versendeten Kartons haben ihren Weg schon zu uns gefunden und neben einer Menge Kinderspielzeug waren tatsächlich einige Sachen für Rene und Jo zu finden. Alles sorgfältig von Maike verpackt und nix kaputtgegangen. Das Haus sieht aber noch sehr kahl aus, da wir keine Regale anbohren oder Nägel in die Wand schlagen dürfen. Ein Grund mehr ein Eigenheim anzustreben. Aber ohne zwei Verdiener kein Kredit in der ausreichenden Höhe und ohne Arbeitsvisum keine Arbeit. Da dreht sich die Zimtschnecke im Kreis, Hr. Hönsch.