Schnee und Auswurf

In Neuseeland ist gerade wieder Unwetter, zum zweiten Mal im zwei Wochen. Die Südinsel inclusive Christchurch hat grosse Probleme mit den Wassermassen fertig zu werden. Der Norden kriegt auch viel Regen, ist aber noch lange nicht im Ausnahmezustand.

Genau zum ersten Unwetterstart sind wir umgezogen. Turbulent los ging es am Tag vor der Abreise mit der spontanen Entscheidung des Autovermieters, uns das Auto für die Reise nach Auckland doch nicht zur Verfügung zu stellen. Da er den Pickup in Christchurch braucht, könne er uns einen Corolla geben. Rene’s Blick reichte aus, um die Diskussion zu beenden. Schlussendlich war ein älterer 8-Sitzer mit neu montiertem Heckträger für Fahrräder zum halben Preis die akzeptierte Lösung. Bei der Abfahrt morgens war etwas Regen, auf dem Lewis-Pass war schon Schnee, in Marlborough war Sonnenschein, auf der 4-stündigen Fährfahrt war es schon etwas wackelig und in Wellington hat es zum starken Wind (der irgendwie immer da ist) noch sehr stark geregnet. Der Lewis-Pass wurde kurz nach Rene’s Durchfahrt unbefahbar (was er da wohl angestellt hat!?!?) und nach seiner Fähre wurde die Schifffahrt zwischen den Inseln für zwei Tage wegen zu rauer See eingestellt. Doppelt Schwein gehabt also. Von Wellington am nächsten Morgen ging es mit wenig Regen weiter bis zu den zentralen Gebirgen. Die Desert Road war gesperrt, weil ein LKW auf einer schneebedeckten Brücke umgekippt war, dem Fahrer geht es aber gut. Auf die eine Stunde Umweg kam es auch nicht mehr an. Zwei Stunden vor Auckland war wieder blauer Himmel und in Auckland selber Regen. Trotz der langen Fahrzeit war es in den zwei Tagen niemals langweilig im Auto. Das ganze Land mit allen Regionen nochmal im schnellen Rücklauf zu sehen war sehr eindrucksvoll. Die Photos hat übrigens der Co-Pilot Harvey gemacht.

Bei den anderen drei war es im Gegensatz eher harmlos. Die kids waren bis Mittwoch noch im kiga und unsere äußerst suspekte Vermieterin eröffnete uns, dass das ganze Haus vor Übergabe noch geputzt werden musste…  Die gute Dame hatte schon die ein oder andere Überraschung für uns parat, deswegen nahm ich es mit Gelassenheit. Am Mittwoch habe ich die Kids mit einem ganz dicken Kloss im Hals abgeholt. Die Mädels im Kiga hatten in den letzten 3 Monaten nicht nur die Kids, sondern auch uns ins Herz geschlossen. Der Abschied war tränenreich und herzlich. Sie boten ums an, falls wir mal Kurzurlaub in Christchurch planen,  die Kids aufzunehmen.  Es war eine echt schöne Zeit mit den ‚Fundamentals‘ Leuten.

Die letzte Nacht war kurz und um 7:07 fuhr der Bus zum Flughafen (Oder wie Liam es schon auswendig wusste: Mit der 44 zur Interchange und mit der 29 zum Flughafen).  Da hab ich mal zum Spaß die Tasche wiegen lassen….29 statt 20kg…Das lässt sich am Schalter ganz schlecht weglächeln…Also danke an Mama Brede für 3kg Gummibärchen…Eine Zollbeamte hat mir einen großen Plastiksack als Handgepäck gegeben, in dem ich 5 kg unterbekam…Der Rest Übergewicht wurde weggelächelt. Eine Bekannte kam noch zum Kaffee und zum Verabschieden vorbei und dann gings schon los…Vielleicht hätte mich die blasse Nase oder die Müdigkeit der Kinder vorwarnen können,  aber die erste Magenentleerung traf mich etwas unvorbereitet. Danke an die Mutter vor mir für die Feuchttücher und Entschuldigung an die Dame hinter mir für die vollgekotzte Jacke.  Trotz aller Frühe und der anstehenden Reise hatten unsere Kinder vorzüglich gefrühstückt (Fehler Nummer 1),  mangels Auffangbehälter kotzte Liam in meine Hände…. Angesichts der Tatsache,  dass der Rufknopf für Flugbegleiter ganz oben ist (Fehler Nummer 2),  zu denken dass es Yaron, der ganz still und Rosinen essender Weise neben mir sass gut geht (Fehler Nummer 3)… Aaaaaaber 2 Arme zu haben um 2 Kotztüten zu halten, während die Maschine im Sturm (die meisten Flüge waren nach Auckland aufgrund des Wetters abgesagt) landete, das hab ich ganz bravourös gemeistert.

Rene durfte uns also abgeschlagen, stinkend und mit unserem schnieken Handgepäcks Plastiksack in Empfang nehmen. Fotos habe ich also nur vor dem Flug gemacht…. Vielleicht hat unser Foto Harvey auch gekotzt.

Was zählt ist: wir sind alle angekommen. Jetzt haben wir 1,5 Wochen Zeit, um ein Haus mit guter Schulzone, ein Auto, einen Kindergarten, Hauseinrichtung, ein neues Fahrrad und einige Verträge zu organisieren. Viele Entscheidungen in sehr kurzer Zeit. Aber davon berichten wir beim nächsten Mal, wenn wir umgezogen sind und es wieder heisst: „Früher war mehr Lametta!“.

 

First things first: signing up annual passes for the party animals of the racing team. #aucklandzoo

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